Kein Gender Gap mehr beim Taschengeld für Mädchen und Jungs

Kids-Medien-Kompass 2022 zeigt repräsentativ:

Die systematische Schlechterstellung von Frauen in finanzieller Hinsicht findet zumindest im Kindesalter offenbar ein Ende: Monatlich 15,78 Euro Taschengeld erhalten 3- bis 13-Jährige in Deutschland aktuell durchschnittlich - und Mädchen mit 15,74 Euro nahezu genauso viel wie Jungen, die über 15,81 Euro verfügen können. Das belegt der "Kids-Medien-Kompass 2022" von Blue Ocean Entertainment, dem führenden deutschen Kinderzeitschriftenverlag. In den vergangenen Jahren hatten Umfragen als Analogie zum bekannten "Gender Pay Gap" immer wieder ein "Pocket Money Gender Gap" zu Lasten der Mädchen von rund zehn Prozent offenbart. Jetzt scheint die Lücke bei den Jüngsten praktisch geschlossen: Das renommierte Marktforschungsinstitut forsa hat für den "Kids-Medien-Kompass" der Burda-Tochter Blue Ocean im Mai und Juni 3.512 Kinder und Jugendliche zwischen 3 und 13 Jahren in Deutschland befragt. Die Ergebnisse sind damit repräsentativ für die Grundgesamtheit der 7,3 Mio. Mädchen und Jungen deutscher Staatsangehörigkeit in Privathaushalten in dieser Altersgruppe.

Auffällige Unterschiede bei der finanziellen Ausstattung von Jungen und Mädchen lassen sich generell kaum mehr feststellen: Weder bei der Höhe des erhaltenen Taschengeldes noch bei der Zahl derjenigen, die Taschengeld bekommen. Am deutlichsten differieren die Werte noch bei den Kindergartenkindern. Von denen, die ein Taschengeld erhalten, bekommen 3- bis 6-jährige Mädchen monatlich durchschnittlich 6,66 Euro, Jungen gleichen Alters 8,86 Euro. Im Grundschulalter (7-10 Jahre) erhalten Mädchen mit 12,32 Euro durchschnittlich im Monat dann mehr als die männlichen Altersgenossen, die 11,94 Euro bekommen. Im Alter von 11 bis 13 Jahren gibt es für Jungen mit 22,18 Euro wieder etwas mehr als für die Mädchen mit 21,59 Euro. Generell steigen die Höhe des Taschengelds und die Zahl derjenigen, die ein eigenes Budget zur Verfügung gestellt bekommen, mit dem Alter des Kindes. Während neun Prozent der Dreijährigen bereits ein Taschengeld bekommen, sind es im Alter von 13 Jahren 84 Prozent.

Das Haushaltseinkommen ist übrigens nicht ausschlaggebend für die Höhe des Taschengelds: Kinder aus wohlsituierten Familien mit einem Haushalts-Netto-Einkommen von 4.500 Euro aufwärts bekommen mit 15,26 Euro im Schnitt sogar das geringste Taschengeld. Einfluss scheint hingegen die Zahl der Geschwister unter 14 Jahren zu haben. Lebt nur ein Kind bis 13 Jahre im Haushalt, liegt das durchschnittliche Taschengeld bei 18,97 Euro. Bei zwei Kindern fällt es auf 14,54 Euro und bei drei oder mehr Mädchen und Jungen sogar auf 11,72 Euro.

Mit Abstand am großzügigsten werden die Kinder in Thüringen und Sachsen-Anhalt mit Taschengeld ausgestattet: Dort erhalten die 3- bis 13-Jährigen im Schnitt monatlich 17,75 Euro (beide Bundesländer zusammengenommen). In allen anderen Bundesländern bekommen sie zwischen 15,06 Euro und 16,92 Euro. Nur die Kinder in Baden-Württemberg müssen wohl schon früh das "schwäbische" Haushalten lernen: Dort gibt es durchschnittlich nur 13,29 Euro monatlich für die Kleinen.

Weitere Ergebnisse und Informationen zum "Kids-Medien-Kompass" finden Sie im Internet unter www.kidsmedienkompass.de

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